Ausstellung Nr. 14 | Nadelfabrik Aachen Reichsweg | 16.11.-14.12.2012
52 Wochen (Partner Regio iI)
Photography
Aachen. Die Euregio ist so vielfältig wie ihren Menschen. Dieses große Ganze abzubilden, ist sicher enorm schwierig. Den Fotografen Marco Rose und Jutta Melchers - im Berufsleben Redakteur der Aachener Zeitung und Galeristin in Herzogenrath - ist es gelungen, viele Facetten der Region zu zeigen. In ihrem Bildband „52 Wochen - Menschen in der Euregio”, aus dem wir in unserer Serie „Augen-Blicke” schon einige gezeigt haben, porträtieren sie 104 Personen aus der Region. Melchers und Rose ist dabei ein Querschnitt durch die Gesellschaft gelungen. Sie bilden „ganz normale” und dennoch interessante Menschen ab, nahmen aber auch bekannte Gesichter auf.
Den Stil, in dem sie gearbeitet haben, bezeichnete Melchers bei der Buchvorstellung in den Räumen der Regio IT in Aachen als „künstlerisch-dokumentarisch”. Man habe bewusst auf knallige Farben verzichtet - zumindest weitgehend. „Manche Leute sind so bunt, dass man sie auch knallig abbilden muss”, sagte Melchers im Gespräch mit Bernd Büttgens, stellvertretender Chefredakteur unserer Zeitung. Wichtig war für die Fotografen, sich auf die Menschen, die sie porträtieren, einzulassen. „Manche machen das sehr professionell. Andere standen bisher nur privat vor der Kamera. Da kommt es darauf an, einen Draht zu den Leuten zu finden”, sagte Rose.
Regierungspräsidentin Gisela Walsken lobte das Projekt: „Das ist die Euregio, wie sie wirklich lebt. Ich erlebe sie oft technokratisch, mit Förderanträgen und Projekten, die weit weg sind von den Menschen. Aber das ist nah bei den Menschen.” Man blende viel zu häufig aus, dass sich hinter dem Begriff Euregio der Lebensraum vieler Menschen verbirgt.
Reg van Loo, auch im Buch zu sehen, wünschte sich, dass die Euregio stärker als zusammenhängende Region gesehen wird. „Wir waren schon immer stark auf Aachen und die Eifel orientiert. Das ist meine Heimat”, sagte der Bürgermeister der niederländischen Grenzstadt Vaals. Und doch müsse man noch häufiger über die Grenze schauen: Der World Music Contest ist das weltgrößte Festival für Blasmusik, der CHIO eines der renommiertesten Reitturniere der Welt. Trotzdem seien beide jenseits der Grenzen viel zu wenig bekannt. Man müsse begreifen, „dass beides bei uns ist”.
Professor Wolfgang Becker, früherer Direktor des Ludwig-Forums, hat das Foto-Projekt beratend begleitet. „Wir haben alle Bilder diskutiert, auch einige verworfen”, sagte Becker. „Beeindruckend ist die Ausschließlichkeit, mit der die beiden auf die Jagd nach Einzelpersonen gegangen sind”, sagte Becker. Schließlich bestehe die Euregio auch aus Gruppen oder Vereinen - „aber hier wurden Individuen gesucht”.
Ausstellung wird am 16. November eröffnet
Die Porträtfotos von Jutta Melchers und Marco Rose sind vom 16. November bis zum 14. Dezember im Kulturwerk Aachen, Nadelfabrik, Reichsweg 19-42, zu sehen. Die Ausstellung wird am Freitag, 16. November, um 19 Uhr eröffnet.
Öffnungszeiten: freitags und samstags von 10 bis 18 Uhr, sonntags von 11 bis 18 Uhr.